Kulturveranstaltungen 1945 - 1970
Der gehobene Kulturanspruch für die Nutzung des Saales aus den zwanziger Jahren war schon in den dreißiger Jahren relativiert worden, nach dem Zweiten Weltkrieg bekam der Saal einen multifunktionellen Charakter. Gefördert wurde diese Entwicklung durch den Umstand, dass zunächst kein weiterer Saal dieser Größe in der Region zur Verfügung stand.
Entsprechend wurde er dann Januar 1949 - lange vor der offiziellen Wiedereröffnung am 23. August mit einem Bach-Orgelkonzert - erstmalig durch die Große Gelsenkirchener Karnevalsgesellschaft "Schüttelrutsche" unter dem Motto "Ganz Gelsenkirchen ein Zoo" genutzt. Regelmäßige Karnevalssitzungen ebenso wie Weinfeste, Bunte Abende und zahlreiche weitere volkstümliche Veranstaltungen folgten.
Bei Mode-Ausstellungen, Friseurpräsentationen, Funkausstellungen zeigten Haus und Saal ihre Bedeutung als Kongresszentrum. Auch Zusammenkünfte politischer Initiativen wie der Anti-Atom-Tod-Bewegung oder Tagungen von Parteien und Gewerkschaften wurden zahlreich durchgeführt. Vereine, Institutionen und Industrie nutzten den Saal für Jubiläen und Veranstaltungen.
Theater und Oper
    Auch die Städtischen Bühnen Gelsenkirchen fanden im Hans-Sachs-Haus nach dem 
    extra erfolgten Umbau 1955 bis zur Fertigstellung des Musiktheaters 1959 
    eine Heimat. 
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Und natürlich erklang klassische Musik in regelmäßig stattfindenden Sinfonie-Konzerten, Orgelkonzerten und zahlreichen Sonderkonzerten.
Das Kaleidoskop der im Hans-Sachs-Haus-Saal durchgeführten Veranstaltungen spiegelt auf anschauliche Weise die Entwicklung des Kultur- und Geselligkeitsverständnisses mehrerer Jahrzehnte deutscher Geschichte wider und gibt gleichzeitig Einblick in die lokale Kulturszene Gelsenkirchens.
 Kunstausstellungen
            Die erste große Kulturveranstaltung nach dem Zweiten Weltkrieg war
            schon im Dezember 1948 die traditionelle Weihnachtsausstellung
            heimischer Künstler, die in früheren Jahre im Georgshaus
            stattgefunden hatte. In den Folgejahren stellten - zumeist heimische
            -
            Künstler sporadisch und in unregelmäßigen Abständen im zweiten Obergeschoss des
            Hauses aus. Das Gebäude der "Brücke" und besonders das Heimatmuseum
            in Buer wurden aber schon bald die wichtigeren Ausstellungsorte in Gelsenkirchen, 
            darüber hinaus standen private Galerien, der Halfmannshof und auch das 
            Pianohaus Kohl als Ausstellungsflächen zur Verfügung.  Das 
            Hans-Sachs-Haus als Ort der Kunst rückte erst 1969 wieder in den 
            Mittelpunkt, als zur Förderung junger Künstler aus der Region in den 
            Diensträumen des Oberbürgermeisters Ausstellungen veranstaltet 
            wurden.
Sport
            Im Jahre 1950 kam es wieder zu einem sportlichen Wettkampf
            im Hans-Sachs-Haus. Die Tisch-Tennis-Teams von Schweden und
            Deutschland trugen einen Länderkampf aus. 3000 Zuschauer besuchten
            die Veranstaltung, die Schweden mit 5:4 gewann.
            Bildung
 Das Spektrum der Vorträge, die im Saal gehalten wurden, erweiterte sich
    zusehends. Standen bis 1945 fremde Länder als Forschungsobjekt oder als
    Kriegsteilnehmer im Fokus des Interesses, so wurden nun Themen wie "Wege zum
    Frieden",  "Die Stabilität des Geldwertes", "Mensch und Tier", "Welt in
    Angst und Hoffnung", "Die italienische Renaissance", "Bachs Leben und
    Schaffen" oder "Das Weltbild der heutigen Physik" erörtert.
Musik
 Ähnlich fächerte sich auch die Vielfalt der Musikrichtungen auf. Neben
    schon traditionellen Konzerten des Städtischen Orchesters und der
    Gelsenkirchener Gesangvereine nahm die "leichte Muse" einen immer breiteren
    Raum im Veranstaltungskalender ein. Bunte Abende mit den Stars aus Rundfunk
    und Fernsehen wie Vico Torriani, Willi Schneider, Gerhard Wendland, Rudi Schuricke, Heinz Erhardt und Lale Andersen
    oder Helmut Zacharias waren Publikumsmagneten. Don-Kosaken wie Wiener
    Sängerknaben gastierten ebenso wie Jazz-Musiker. 
            Fernsehen
            Das Hans-Sachs-Haus war Schauplatz des ersten Fernsehempfangs und 
            der ersten Fernsehaufzeichnung in Gelsenkirchen. 
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            Modenschauen
            Modenschauen bildeten einen festen Bestandteil im jährlichen 
            Veranstaltungskalender. In den Aufbruchjahren nach dem Zweiten 
            Weltkrieg versuchte man sich sogar an regelmäßigen Bekleidungsmessen.
            
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